Die Einführung einer neuen und allumfassenden ERP-Software ist für jedes Unternehmen ein großes und bedeutendes Projekt – und auch nicht einfach. Manche unserer Neukunden haben bereits Erfahrung mit der Einführung eines ERP-Systems, für die meisten unserer Neukunden ist es aber ein vollkommen neuartiges Projekt und für viele schlecht greifbar. Für uns sind ERP-Einführungen das "Daily Business" und wir wissen, was zu tun ist, welche Herausforderungen es gibt und wie Projektrisiken gemanaged werden können. Im Laufe der Jahre haben wir unsere eigene Vorgehensweise für C3 Neueinführungen entwickelt. Dabei bedienen wir uns bei anerkannten Projekt-Management-Standards wie, z.B. Prince2 und prüfen und optimieren diese Vorgehensweise kontinuierlich.
Als ersten Schritt nach der kaufmännischen Einigung erhalten Sie unser Implementierungs-Handbuch und können damit mit der Vorbereitung des Projekts starten. Parallel arbeiten wir an unserer Vorbereitung für das Projekt. Am Ende der jeweiligen Projekt-Vorbereitungen steht der gemeinsame Kick-Off.
Das ist eine Mischung aus Erklärungen zu Projektablauf, ToDos für Ihr Unternehmen, die Sie bereits vorbereiten können, sowie Fragen an Sie. Viele Punkte im Implemetierungs-Handbuch sind einfach, andere auch komplex; alle haben großen Einfluss auf Ihre zukünftigen Abläufe in C3. Die für Sie klaren Punkte beantworten Sie und bereiten Sie vor, die unklaren Punkte werden nach dem eigentlichen Projekt-Kick-Off zusammen mit uns erörtert und bearbeitet. Für jeden Punkt ist beschrieben, in welcher Projektphase spätestens Entscheidungen getroffen werden müssen.
theurer.com Projektteam
In der Zwischenzeit stellen wir auch unser Projektteam zusammen. In einem Projekt besetzen wir immer die typischen Projektrollen – in Abhängigkeit von der Projektgröße werden Rollen ggf. auch in "Personalunion" besetzt.
Projektleiter
Der Projektmanager ist verantwortlich für das Erreichen der Projektziele, die Projekt-Definition, Aufteilung des Projekts in Teilprojekte, die Planung, Projektstatus-Berichte, sowie die Kommunikation mit Ihnen.
Solution Designer
Der Solution Designer ist verantwortlich für den teilprojekt-übergreifenden Gesamt-Workflow. Den "Roten Faden" durch das ganze Unternehmen.
Unsere Solution Designer analysieren Ihre Firmenprozesse und entwerfen Lösungszenarien auf Basis Ihrer Anforderungen. Dies beinhaltet den Einsatz von Standard-Prozessen, "Customizing"-Möglichkeiten sowie ggf. Add-Ins oder Individualentwicklungen. Sie erstellen Spezifikationen dieser Lösungen, welche dann von unseren Consultants oder Ihnen selbst umgesetzt werden.
Unsere Solution Architects sind die Experten unserer Software und Ihrer Branche. Sie haben viele Jahre Erfahrung in den Branchen und können somit nicht nur mit softwarebezogenen Fragen helfen, sondern auch reines Business Consulting und "Best Practice" bieten.
Projekt Consultant
Unsere Consultants führen den Hauptteil der Implementierung aus. Die werden in "Senior"- und "Junior"-Consultants unterteilt. Senior Consultants werden oft als Projektleiter eingesetzt, nachdem die Solution Architects ihre Arbeit geleistet haben. Die Arbeitspakete welche durch die Solution Architects erstellt wurden, werden je nach Spezialisierung und Level an die Consultants verteilt.
Software Developer
Die Rolle wird besetzt, falls besonders viel Kapazität bei Customizing eingeplant werden muss oder falls im Rahmen des Projekts Add-Ins oder Individual-Entwicklungen vorgesehen sind. Normalerweise sind unsere Entwickler nicht in direktem Kundenkontakt. Sie entwickeln neue Funktionalität im Kern der Software auf der Basis von häufigen Kundenanforderungen, Verbesserungsvorschlägen oder unserer Produkt-Roadmap für die Zukunft. In besonderen Fällen arbeiten unsere Entwickler jedoch auch eng mit dem Kunden zusammen – zum Beispiel um spezielle Aufgaben wie die Anbindung einer Roboterlinie oder eines automatischen Hochregallagers umzusetzen.
Sobald Sie alle Punkte des Implementierungs-Handbuchs bearbeitet haben – egal, ob wirklich beantwortet oder zurückgestellt – ist es Zeit für den eigentlichen Projekt-Kick-Off. Ihr Projekt-Team und unser Projekt-Team starten das Projekt "offiziell" und besprechen unter anderem folgende Punkte:
Datenübernahme
Wir unterscheiden im Projekt zuerst zwischen der Datenübernahme von Stammdaten und Bewegungsdaten. Stammdaten sind Daten wie Kunden, Lieferanten, Artikel, Werkzeuge, Materialien oder Ähnliches. Bewegungsdaten sind die Daten, die täglich neu entstehen, also z.B. Aufträge, Umsätze, Lagerbestände etc. Beide Arten von Daten können grundsätzlich übernommen werden. Zusammen mit unserem Projektteam wird je nach Datenqualität, Datenstruktur, Datenmenge, Datenverfügbarkeit, sowie Kosten/Nutzen-Relation entschieden, welche Daten automatisiert übernommen werden, welche Daten ggf. neu erfasst oder vervollständigt werden müssen und welche Daten nur in einem Archiv-System zur Verfügung stehen.
Prozess-Spezifikation
Unser Projekt-Team – allen voran der Solution Architect – legt mit Ihnen und Ihren Key-Usern einen roten Faden durch Ihr neues System. Dabei wird definiert, welche Bereiche von C3 Sie wie nutzen werden. Für praktisch alle Geschäftsprozesse haben wir Best-Practice-Prozesse, die sich bewährt haben und im Lauf der Projekte immer weiter verfeinert wurden. Oft gibt es dabei noch Variationsmöglichkeiten im Detail, die z.B. bestimmte Charakteristika haben und dann bestmöglichst zu Ihrem Geschäftsmodell ausgewählt werden. Auf Basis dieser Best-Practice-Prozesse können dann Anpassungen aufgesetzt werden. Am Ende der Prozess-Spezifikation ist für alle Prozesse bekannt, wie diese exakt in C3 zum Echtstart im Rahmen der Basis-Implementierung ablaufen sollen und welche Anpassungen ggf. danach in der Optimierungs-Implementierung stattfinden.
Als Basis-Implementierung bezeichnen wir die Einführung der, für einen Echtstart unbedingt notwendigen, Funktionalitäten. Als Optimierungs-Implementierung bezeichnen wir die Optimierung dieser Funktionalitäten in Richtung der Gesamt-Projektziele.
Durch die Klassifizierung aller ToDos in Basis/Optimierung ist bei einem näher rückenden Echtstarttermin eine klare Priorisierung möglich. Zudem können die Anwender die Notwendigkeit oder den Nutzen von bestimmten Anpassungen meist besser einschätzen, wenn bereits einige Zeit mit dem System gearbeitet wurde und die Konzepte vertraut sind.
Die aufwändigste Phase ist am schnellsten beschrieben. Alles, was bisher spezifiziert, definiert und geplant wurde, muss nach und nach umgesetzt werden: Daten werden übernommen, Prozesse implementiert, Einstellungen konfiguriert und Anpassungen programmiert. Alle Bereiche des Systems werden getestet.
Mehr und mehr Endanwender werden in den Prozessen – je nach Konzept – durch uns oder durch Ihre Key-User geschult.
Der Pilot-Betrieb ist die Generalprobe vor dem Echtstart. Alle Anwender sind in Ihren Prozessen geschult und müssen nun Ihre Prozesse auf Herz und Nieren einem finalen Praxistest unterziehen.
Meist bedeutet das, dass bestimmte, exemplarische echte Aufträge zusätzlich zum Alt-System komplett in C3 abgewickelt werden und die Ergebnisse in C3 validiert werden. Das heißt z.B., dass die konkreten Palettenscheine für einen echten Auftrag aus dem Altsystem und aus C3 ausgedruckt und verglichen werden, die Palette aber noch mit dem Ausdruck des Altystems etikettiert wird.
Mit unserem User Activity Board können Sie hier genau nachvollziehen, welche Anwender tatsächlich Ihre Geschäftsprozesse in welchem Umfang einüben, und welche Anwender nicht.
Grundsätzlich sind verschiedene Szenarien für einen erfolgreichen Echtstart möglich. Die beiden beliebtesten sind der "Big Bang" und der "Rollierende Echtstart".
Rollierender Echtstart ("Iterativ Einführung")
In diesem Szenario vereinbart man zwei Stichtage. Mit dem ersten Stichtag werden alle neuen Geschäftsvorfälle (also z.B. Aufträge, Bestellungen) nur noch in C3 eingegeben und dort bearbeitet. Die aktuell offenen Geschäftsvorfälle werden weiter im Alt-System abgearbeitet, also z.B. produziert, geliefert und berechnet. Je nach Durchlaufzeiten vereinbart man einen wenige Tage oder wenige Wochen entfernten zweiten Stichtag. Bis dahin sollte die Menge der offenen Geschäftsvorfälle deutlich geringer sein und man gibt die, jetzt nur noch im Altsystem offenen, Geschäftsvorfälle einmalig in C3 ein. Das Alt-System dient ab dann nur noch als Archiv. C3 wird also nach dem ersten Stichtag langsam hochgefahren, während der Anteil des Alt-Systems kontinuierlich abnimmt.
Kompletter Echtstart zum Stichtag ("Big Bang")
In diesem Szenario findet eine Komplett-Umstellung aller laufenden und neuen Prozesse zum Stichtag statt. Dazu ist es erforderlich, dass eine größere Anzahl offener Geschäftsvorfälle vor dem Echtstart erfasst wird.
Nachdem der Echtstart erfolgreich verlaufen ist und die dringendsten ToDos erledigt sind, startet die Optimierungs-Implementierung. Durch bessere Plausibilitäten, höhere Genauigkeit oder Automatisierungen kann hier für jeden Anwender das tägliche Arbeiten komfortabler werden und die Effizienz wird erhöht.
In unserem übergeordneten Multi-Projekt-Management koordinieren wir die konkreten Einsätze Ihres Projektteams und stimmen Termine mit Ihnen ab. Im konkreten Projekt-Management planen und überwachsen wir die Einhaltung von Budget und Terminen für alle Teilprojekte, erfassen ToDos für alle Anpassungen, Schulungen, Spezifikationen und justieren die Prioritäten regelmäßig neu mit Ihnen.
Vor Vor-Ort-Einsätzen unserer Consultants erhalten Sie jeweils eine Agenda mit Ihren ToDos zur Vorbereitung, welche Projekt-Mitarbeiter benötigt werden und was konkret am Ende dieses Einsatzes erreicht werden soll.
Wichtigster Punkt ist dabei unser Statusbericht. Das ist eine Zusammenfassung des aktuellen Projektstands, Soll/Ist-Vergleich, erledigten Punkten und Handlungsempfehlungen.